04.02.2009
Lingen. Jugendliche, die nach der Schule eine Ausbildung beginnen wollen, brauchen vor allem eins: realistische Vorstellungen über die Berufswelt sowie über ihre eigenen Begabungen und Interessen. Diese Fähigkeiten zu erwerben ermöglicht in den nächsten zwei Jahren knapp 850 Schülern das Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) des Handwerks an seinen Standorten in Lingen, Meppen und Nordhorn.
Mit dem Angebot der frühzeitigen, praxisbezogenen und systematischen Berufsorientierung, die das BTZ im Auftrag des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk des Lingener Handwerks (BW) und der Volkshochschule Meppen (VHS) durchführt, soll den Jugendlichen der Übergang von der Schule in eine vor allem handwerklich geprägte Berufsausbildung erleichtert werden. Initiator des Programms ist das Bundesbildungsministerium, das die Maßnahme auch finanziell fördert.
„Die Schüler sollen lernen sich die Informationen, die zu einer sinnvollen Berufswahl notwendig sind, gezielt zu erfragen und diese Informationen richtig auszuwerten“, erläutert BTZ-Projektmanager Rainer Spickmann. Damit werde sich die Fähigkeit zur selbstbestimmten Berufswahl bei den jungen Menschen vergrößern. Die Zahl der Schüler ohne Schulabschluss und damit ohne gute Aussicht auf einen Ausbildungsplatz solle durch das Programm verringert werden.
Jeweils zwei Wochen im Frühjahr und zwei Wochen im Herbst der nächsten beiden Jahre können insgesamt 850 Schüler von Förder-, Haupt- und Realschulen aus dem Bereich des Landkreises Emsland und der Grafschaft Bentheim an der Berufsorientierung teilnehmen. Nach einem jeweils zweitägigen berufsübergreifendem Profiling haben die Teilnehmer die Möglichkeit, in den Werkstätten der Bildungsträger innerhalb von acht Tagen drei Berufe hautnah kennen zu lernen.
„Wir freuen uns, dass das BTZ für sein Konzept den Zuschlag erhalten hat“, so Geschäftsführer Tilman Stürmer über die Maßnahme, die ein Fördervolumen von 252 000 Euro hat. Nach Stürmers Worten können sich die Schüler in den angebotenen Berufsbildern praktisch erproben und werden dabei von erfahrenen Ausbildern angeleitet und unterstützt. Für die Betriebe ist das Projekt nach Stürmers Worten hilfreich, da es durch das Wecken von Interesse für das Handwerk dessen Nachwuchssorgen verringern helfen könne.
Neben ersten Erfahrungen in metall- und blechverarbeitenden Berufen können je nach Standort Einblicke in den Elektrobereich, den Hochbau (Maurer, Trockenbauer und Zimmermann), den Kfz-Bereich, den Bereich Sanitär-Klima-Heizung, die Berufe des Malers und Lackierers, Tischlers, Friseurs und Floristen, in Berufe des Verkaufs und der Sozialpflege sowie in die Bereiche Gartenbau und Hauswirtschaft gewonnen werden.
Am Ende erhalten die Teilnehmer eine Auswertung, für welchen der drei erprobten Berufe sie wie gut geeignet sind. Weitere Angaben wie zum Beispiel eine Stärken-Schwächen-Analyse, eine Aussage zur Ausbildungsreife und zu Entwicklungspotentialen des einzelnen Teilnehmers komplettieren das Abschlusszertifikat.
Eingebunden in das Projekt sind neben den Schulen und den Lehrern weitere Akteure wie zum Beispiel die Eltern, mögliche Ausbildungsbetriebe und die Arbeitsagentur. Nähere Informationen sind erhältlich bei Rainer Spickmann, Telefon 0591-9730416 oder unter spickmann@btz-handwerk.de.
Um die richtige Berufswahl treffen zu können, bietet das BTZ
in Lingen, Meppen und Nordhorn in den nächsten Jahren
im
Auftrag des BIBB für Schüler Berufsortierungsmaßnahmen an.
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